Den Lernweg sichtbar machen

Lernen ist so vielfältig und individuell. Dieses festzuhalten und sichtbarer zu machen ist die Idee vom Lernweg Journal. Das Lernjournal dokumentiert den individuellen Lernprozess, es haltet Gelingensnachweise fest und fördert dabei die Selbstreflexion und die Selbsteinschätzung der Lernenden.

Linda Egelmair, Heilpädagogin und Lehrperson hat im Rahmen vom CAS «Lernreise Volkschule – Schule in der Kultur der Digitalität» als Projektarbeit ihr eigenes Lernjournal gestaltet und gemeinsam mit uns «mein Lernweg» entwickelt.

Wir durften Linda fünf Fragen stellen, die sie uns in diesem Rahmen beantwortet...

Liebe Linda, wie beschreibst du in paar wenigen Worten, was ein Lernjournal ist?

Ein Lernjournal ist eine Art Tagebuch, in welchem die Schülerinnen und Schüler ihr persönliches Lernen dokumentieren. Die Kinder und Jugendlichen setzen sich dabei jeweils zu Wochenbeginn ein Ziel (aus Schule, Freizeit, Familie etc.) und überlegen sich, wie sie dieses erreichen können. Gegen Ende einer Woche blicken sie zurück und reflektieren über ihre Zielerreichung. Dabei sollen sie auch bewusst Feedback von ihren Lehrpersonen, Eltern, Mitschülerinnen oder dem Fussballtrainer einholen und dieses festhalten. Es geht nicht darum, möglichst viele Erfolge zu erzielen, sondern darum, den Weg zum Ziel zu dokumentieren, aus Fehlern zu lernen. Im Lernjournal finden sie auch Platz für die Dokumentation ihrer Highlights, zum Einkleben, Zeichnen, Gestalten. Es ist eine Lerndokumentation über ein ganzes Schuljahr hinweg.

Was ist für dich persönlich der Vorteil an einem Lernjournal in Papierform?

Wir leben in einer zunehmend digitalisierten Welt. Unsere Schülerinnen und Schüler sind auf dem Weg zu digitalen Profis und es ist wichtig und sinnvoll, sie im bewussten Umgang mit digitalen Medien zu unterstützen. Gleichzeitig dürfen wir unsere analogen Skills nicht verlieren! Ich messe dem Schreiben und Gestalten von Hand immer noch eine hohe Bedeutung zu, die Verbindung von Hand und Hirn ist wissenschaftlich nachgewiesen. Für mich persönlich können im analogen Lernwegjournal sehr kreative, persönliche und äusserst wertvolle Lernschätze entstehen, wenn wir dieser Arbeit Zeit und Raum zur Entwicklung lassen.

Was ist die Chance des Lernjournals? 

Nachdem ich das Lernjournal während eines Schuljahres mit einer Klasse erprobt habe, kann ich folgendes über die Chancen (und Risiken) berichten: Die Arbeit mit dem Lernjournal hat sich zu einem schönen Klassenritual entwickelt. Jeden Montag und jeden Freitag Morgen arbeiten wir damit, ab und zu auch mal zwischen diesen Tagen. Es gehört ganz selbstverständlich zum Lernen und zum Unterricht dazu. Die Jugendlichen wissen, dass das Lernjournal ihre persönliche Schatzkiste ist und dass sie diese auch entsprechend behandeln. Weiter kann das Lernjournal eine wichtige Brücke zwischen Schule und Elternhaus schlagen. Es lohnt sich, das Buch regelmässig den Kindern nach Hause zu geben, zum Zeigen, Feedback einholen, in den Dialog zu treten. Auch an Standortgesprächen kann das Lernjournal eine zentrale Rolle einnehmen, denn es geht um das Kind und sein Lernen, welches darin abgebildet ist. Das bisher Beeindruckendste war für mich zu sehen, wie schnell die Jugendlichen gelernt haben, sich gegenseitig Feedback zu geben und dieses anzunehmen. Und sie haben erkannt, dass es nicht darum geht, nur Erfolge zu erzielen und diese zu zeigen, sondern dass sie aus nicht erreichten Zielvorstellungen ihre Schlüsse ziehen und es nochmals versuchen. Im Lernjournal wird das Kind, seine Begabungen und seine Besonderheiten nicht nur sicht- sondern auch spürbar gemacht. Das alles lässt sich aus einem Zeugnis nicht herauslesen.

Was gefällt dir an „mein Lernweg“ besonders?

Mir gefällt das schlichte, klare und doch sehr liebevolle Layout sehr gut. Es kommt mit einer Leichtigkeit daher, die Lust macht, darin und damit zu arbeiten 

Wie viel Freiraum lässt das Lernjournal?

Das Lernjournal lässt den Lernenden sowie der Lehrperson sehr viel Spielraum. Je nach Stimmung in der Klasse und unter den Lernenden können bewusst auch mal nur die Fokusthemen (die wöchentlich wechseln) miteinander oder individuell bearbeitet werden. Oder die Lehrperson legt für eine gewisse Zeit den Schwerpunkt auf Lernstrategien. Es muss nichts. Es soll passend sein und die Schülerinnen und Schüler anregen

 

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